Mut zu Neuem Der Mut zu Neuem und die Lust aufs Gewinnen bilden für mich die konstituierenden Persönlichkeitsmerkmale. Als langjähriger Hockey- spieler finde ich im sportlichen Ehrgeiz eine Analogie zum unterneh- merischen Erfolg. Ehrgeiz muss erlaubt sein, die Euphorie und Endor- phine des Gewinnens sind wichtiger Teil des Gemeinschaftserlebnisses für alle Teammitglieder – im Hockeyteam wie auch in der Agentur. Mut und Lust an neuen, unkonventionellen Wegen kommen zunächst aus der familiären Erziehung. Grundlage meiner eigenen persönlichen Entwicklung war meine freigeistige und zugleich bodenständige Kind- heit. Anthroposophisch geprägt, mit hohem Bezug zur Natur, habe ich früh gelernt, einfach „zu machen“. In dieser Konsequenz ist unternehmerischer Mut von jedem Mitarbei- ter zu fordern. Das bedeutet, die Businessziele des Kunden zu ver- stehen und in der Lage zu sein, diese zielführend zu unterstützen. Gleichermaßen gehört dazu, die geschäftlichen Ziele des eigenen Unternehmens 100 % im Auge zu haben und strikt zu verfolgen, dies verbunden mit einer offenen und positiven Fehlerkultur. Erfolge und Misserfolge werden gemeinschaftlich gefeiert und geteilt. Lernen, Weiterentwicklung, Teilhabe – darum geht es. braucht Verbindlichkeit, und so ist es, bei aller Lust am Neuen, an Veränderungen, Aufgabe der Führungskräfte, mit stabilen Werten und einer distinkten Kultur einen geschützten Raum für die Weiterentwick- lung der Unternehmung und jedes Mitarbeiters zu schaffen. Der 1. Januar ist dabei auch faktisch ein Day 1. Jedes Jahr beginnt mit einem neuen ehrgeizigen Ziel und einem Jahresmotto, das jeweils der nächsten Stufe der Unternehmens- und Mitarbeiterentwicklung ge- widmet ist, etwa „Attacke!“ für ein Jahr massiven Wachstums oder „Attitude“ in Zeiten radikalen Wandels. Das Motto wird durch gemeinsame Feiern und Coachings zum Leben erweckt, passende Kulturveranstaltungen mit ausgewählten Rednern aus Wissenschaft, Politik oder Sport dienen der ganzheitlichen Persönlichkeitsentwicklung der Mitarbeiter und schaffen „Money can’t buy“-Erlebnisse mit prägenden Eindrücken. Gepaart mit einer in der Branche unüblichen Transparenz bei den Unternehmenskennzahlen und der Ergebnisentwicklung erwarte ich von allen Mitarbeitern, die Agentur als „ihr“ Unternehmen zu be- trachten. Gewinnerwartungen des Netzwerks werden so zu einem sportlichen Ziel jedes Mitarbeiters. Das Gefühl, extern gesteuert zu sein, verschwindet. Gewinnen ist möglich – ist Pflicht. 41 Werte schaffen und Kultur vermitteln Attitude – auf die Summe der Teile kommt es an Dahinter steckt für mich letztlich ein komplexes Menschenbild, das Selbstverantwortung, intrinsische Motivation und Entwicklungslust der Mitarbeiter in den Fokus rückt. Ein entfernt entwickeltes, top-down kaskadiertes Unternehmensleitbild bleibt ohne Wirkung, wenn es nicht in eine erlebbare Unternehmenskultur übersetzt wird. Unabdingbarer Bestandteil einer vitalen Unternehmenskultur ist dagegen die gemein- same Entwicklung und Umsetzung von Ideen, eine aktive Gestaltung der Zukunft mit höchsten Freiheitsgraden. Zusammengefasst sprechen wir von „Wandelmut“ – eine Wortschöp- fung als begrifflicher Leuchtturm, der sich abhebt und Sinn stiftet. Eine Unternehmenskultur, auf deren Boden Wandelmut entsteht, ist in diesem Sinne geprägt von Vertrauen, Teilhabe, Transparenz, Wert- schätzung, Lust auf Leistung und permanente Neugierde. Vertrauen Ein Unternehmen ist in diesem Sinne mehr als die Summe seiner Mitarbeiter. Klar, dass Recruiting Chefsache ist. Eingestellt wird nach Persönlichkeit. Ich betrachte Mitarbeiter stets als ganzheitliche Men- schen. Gefordert sind Bildung, Toleranz, geistige Größe, mehr „wir“ als „ich“, Perfektionismus, Disziplin, Loyalität und Mut. Denn Media ist People’s Business – in der Dienstleistung funktioniert die Differen- zierung für den Kunden über die erlebte Erfahrung im Kontakt mit jedem Mitarbeiter. Aber auch persönliche Beweggründe stehen hinter dieser selektiven Einstellungspolitik: Meine Mitarbeiter geben mir Kraft, zeigen mir Aspekte, die ich nicht kenne, sie formen mich. Und so freue ich mich aufrichtig, wenn ich die positive Entwicklung von jungen Menschen sehe. BEST OF OM G 2017