No more safe bets. Menschen kaufen sich von Werbung frei. Und nun? Soziodemographie allerdings hat dabei als relevantes Kriterium für die Ziel gruppendefinition endgültig ausgedient. Zu divers, zu individuell sind die Motivationen und Entscheidungswege, zu groß die soziolo- gischen, wirtschaftlichen und nicht zuletzt kulturellen Unterschiede innerhalb einzelner Bevölkerungskohorten. Parallel wachsen die Mög- lichkeiten, Werbung zu vermeiden, und die Vorbehalte gegenüber werblicher Kommunikation nehmen zu. Die steigenden Nutzerzahlen von Inhalte-Anbietern wie Amazon Prime Video, Netflix oder Spotify beweisen, dass immer mehr Menschen bereit sind, sich von Werbung freizukaufen. Die skizzierten Entwicklungen werden von einem System angetrieben, das sich – einem Perpetuum mobile gleich – selbst antreibt. Seine beiden Motoren, „digitale Revolution“ und „gesellschaftliche Evolution“, versorgen sich gegenseitig mit Energie. In ihrem Spannungsfeld des- integriert sich die Effektivität von Werbung still und leise selbst. Die Nachfrageseite hat sich schließlich daran gewöhnt, dass Wünsche nach individuelleren Lösungen, mehr Convenience und Kostenersparnis selbst in Nischenbereichen innerhalb kürzester Zeit erfüllt werden. Die Angebotsseite versteht es, vorauseilend Probleme zu lösen und Bedarf zu schaffen, der noch wenige Wochen zuvor nicht vorhanden war. Die Drehgeschwindigkeit dieses Systems steigt exponenziell. Es kann weder angehalten noch verlangsamt werden. Jahrelang wurde die technologische Seite des Systems genauestens beobachtet, bewertet und kommentiert: Wir müssen KI machen, Blockchain ist der heiße Scheiß, mit VR machen wir UX bis der Frosch denkt, dass er wirklich Locken hat, Big Data ist Lt. Data nur ohne die „cheesy“ Brille und so weiter. Was wir bei der fröhlichen Karussell-Fahrt vergessen haben, ist, dass es in unserer Profession immer noch in erster Linie darum geht, Menschen zu erreichen. Kommunikation zwischen Menschen und Marken zu ermöglichen. Emotionen zu wecken. Reaktionen herauszukitzeln, um den Dialog herzustellen. In der Konzentration auf die schöne neue Welt und all die technologischen Möglichkeiten, die sie uns bietet, ist das Handwerk verloren gegangen. Das, worum es eigentlich geht in Kommunikation. In Werbung. Emotionen schaffen Markenwerte. Auch Media-Agenturen haben in den letzten Jahren oft vergessen, dass es ihre Aufgabe ist, mit Menschen zu kommunizieren. Ziffern auf einem Excel-Sheet repräsentieren diese Menschen nur unzureichend. Sicht- barkeit von Werbemitteln ist keine adäquate Messgröße für erfolg reiche Kommunikation. Cost per GRP ist ein Effizienzkriterium, das ganz am Ende einer strategischen Betrachtung, jedoch niemals in ihrem Zen- trum stehen sollte. Relevanz schafft Effizienz. Emotionen schaffen Markenwerte. Kultur ist die Essenz kollektiver emotionaler Relevanz. Mit unserem Cultural Velocity™-Ansatz schaffen wir emotionale Ver- bindungen zwischen Marken und Konsumenten, ganz gleich, ob lokal oder weltweit. Das Besondere unseres Ansatzes ist, dass wir Menschen nicht mit den Inhalten erreichen, die sie sehen sollen, sondern mit jenen, die sie sehen wollen und die sie emotional berühren. Sagt jeder, sagst du? Ja, würden wir auch sagen. Strategische Beratung und Mediaplanung gehen bei uns in erster Linie vom Menschen aus. Der steht immer an erster Stelle. An zweiter Stelle steht nicht sein Mediennutzungsverhalten, sondern das kultu- relle Umfeld, in dem er sich bewegt. Nicht Kanäle berühren ihn, sondern Themen und Inhalte. Ein Tweet kann genauso viel Wirkung entfalten wie ein Video, wenn er Teil meiner Kultur ist und mich emotional berührt. Mediastrategie und -planung sind für uns mehr als das Ver- teilen von Budgets auf die Kanäle X, Y, Z. Unsere Mediastrategien beschäftigen sich auch nicht ausschließlich damit, möglichst präzise ausgewählte Zielpersonen zu erreichen. Maximale Präzision bedeutet zwangsläufig kulturelle Unsichtbarkeit. Das mag im Performancebereich effizient sein, solange genug Kontakte gemäß den gesetzten Ziele konvertieren. Langfristig zieht es aber den Tod der Marke nach sich. Unsere Beratungsleistung ist der einer Kreativagentur also nicht ganz unähnlich – allein im Ergebnis werden wir keine Kreation erstellen. Unsere Aufgabe ist, die richtigen Partner, die richtigen Botschaften, die richtigen Umfelder und die richtigen Zeitpunkte zu definieren. Im Ergebnis steht eine Kommunikationsarchitektur, die gemäß der ge- brieften Ziele, Marken und ihre Botschaften maximal wirksam mit der Lebenswirklichkeit, sprich mit der Kultur von Menschen, verbindet.